Die Bopparder Weinköniginnen und -majestäten

Zahlreiche Weinanbaugebiete und –gemeinden folgten noch in den frühen 1930er Jahren dem erfolgreichen Vorbild der Pfalz, die im Jahre 1931 als erstes deutsches Weinanbaugebiet eine eigene Weinkönigin inthronisierte. Bis etwa in die auslaufenden 1950er Jahre entsprachen die aus elterlichem Winzerbetrieb entstammenden Weinmajestäten dem seinerzeit traditionellen Bild des „trachtenbekleideten netten Mädels von nebenan“.

Die Presse beschrieb seinerzeit die stetig wachsende Anzahl junger Mädchen, welche gerne als Repräsentantinnen ihrer weinanbauenden Heimat fungierten, als „echte Töchter der Weinberge, von kräftiger Statur, kerngesund und apfelbäckig“. 

Auch bei den örtlichen Weinbauern reifte in den auslaufenden 1970er Jahren zwecks Optimierung der Vermarktungschancen des edlen heimischen Kulturguts die Idee, neben der bei gewichtigen Anlässen eingebundenen Mittelrhein-Weinkönigin – eine solche wurde erstmals für die Amtszeit 1950/51 gekürt – eine eigene Bopparder  Weinkönigin zu küren, welche in Erfüllung vornehmlich repräsentativer 

Aufgaben auch überregional kräftig für die Weine des Bopparder Hamm die Werbetrommel rühren möge.
 
Mit Ursula Bach (Ursula I.) aus dem in der Beyerhofgasse ansässigen Weingut Hans Bach wurde sodann für die Amtszeit 1979 bis 1981 die erste Bopparder Weinkönigin in ihr neues Amt berufen.
 
Während es anfangs recht problemlos möglich war, Weinmajestäten aus den Elternhäusern örtlicher Weinbaubetriebe zu finden, wurde diese strenge Vorgabe „mangels Bewerberinnen“ erstmals zur Krönungsperiode 1999/2000 mit der neuen Weinkönigin Sonya Sunthimer (Sonya I.) aus dem Hause „Hotel garni Günther“ aufgegeben und eine erkennbare Verbundenheit zum Bopparder Wein gepaart mit der Freude an der Erfüllung repräsentativer Aufgaben sind seither als Mindestanforderungen an dieses schöne Amt ausreichend.

Zwischenzeitlich dürfen sich so viele  örtliche Majestäten glücklich schätzen, als Repräsentantinnen des Bopparder Weins „Land und Leute“ kennengelernt und hierbei allesamt eine äußerst gelungene Werbung für den schmackhaften Wein aus dem Bopparder Hamm betrieben zu haben.

Auszug aus "Rund um Boppard" Journal Nr. 122.
Herausgeber: Heimatkundlicher Arbeitskreis des Verkehrs- und Verschönerungs-Vereins Boppard
Text: Jürgen Johann · Fotos: Rudolf Decker, Jürgen Johann, Sabine Kalkofen und Stefan Rees

Die Weinköniginnen 1979 - 2015

Die Weinmajestäten 2016 - 2025