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Jun
4

Weine aus der Schweiz



Im Weinkollegium wurde wieder ein Abend gestaltet von der charmanten, auch international erfolgreichen Sommelière Yvonne Heistermann, Dozentin an der Deutschen Wein- und Sommelierschule in Koblenz, dieses Mal zum Thema ?Weine der Schweiz?.

Es gelang ihr sehr gut, den Abend für die sehr zahlreichen Besucher interessant zu gestalten, obwohl diese über recht unterschiedliches Vorwissen verfügten.
Größenmäßig entspricht der Weinbau in der Schweiz in etwa dem im Weinbaugebiet Baden, das heißt, auf einer Fläche von 15.000 ha (Baden 16.000 ha) werden jährlich rd. 1,2 Mio hl erzeugt. Ca. 1 % dieser Menge wird nach Deutschland exportiert, damit sind wir der größte Importeur Schweizer Weine. Der Prokopfverbrauch in der Schweiz liegt im Jahr bei etwas mehr als 45 Litern. Die Weinbauflächen verteilen sich über die ganze Schweiz, in allen Kantonen gibt es Weinbau. Allerdings liegt mehr als 2/3 der Fläche in der Westschweiz in den Kantonen Wallis, Waadt und Genf.
Während in Deutschland der Weißweinanbau etwa 2/3 ausmacht, überwiegt in der Schweiz seit 2003 der Rotwein leicht.
Bei den Weißwein-Rebsorten nimmt der ?Chasselas? (?Gutedel?) eine herausragende Stellung ein, im Wallis bezeichnet man die daraus hervorgehenden Weine als ?Fendant?, in der Waadt auch als ?Dorin?. Manchmal wird er als ?Brot-und Butterwein? bezeichnet, weil er in jedem Haushalt vorhanden ist. In der Ostschweiz genießt allerdings der ?Müller-Thurgau? den Vorzug, im Tessin trinkt man mehr ?Merlot?.
Bei den Rotweinsorten dominiert der ?Spätburgunder?, dort auch ?Blauer Burgunder? bzw. Pinot noir genannt, daneben ?Gamay? und ?Merlot?. Es gibt viele ?autochthone? (in der Region entstandene) Sorten mit lokalem Charakter wie z. B. die Sorte ?Cornalin? (?Landroter?) und Humagne rouge. Merlot wird im Tessin gerne weiß gekeltert und dann als ?Merlot bianco? vermarktet.
Auch der höchste Weinberg auf Europas Festland liegt in der Schweiz, es ist: die Rebfläche von Visperterminen am Eingang des Saastals (40 ha) im Oberwallis auf 1.100 Meter.
Veranschaulicht wurde das umfassende Wissen der Referentin durch passende, wohlschmeckende Weine. Den Anfang machte ein 2010er Fendant de Sion, gefolgt von einem 2009er Johannisberg (Silvanertraube) aus dem Wallis. Typisch war auch von dort ein 2010er ?Dole? (ein Verschnitt aus ?Pinot noir? ? mindestens 51% – und Gamay, auch 100 % ?Pinot noir? sind möglich bzw. zu 85 % aus Pinot nolir und Gamay sowie bis zu 15 % anderer autochthoner Rebsorten aus dem Wallis). Der Pinot noir muss immer überwiegen. Ein 2010er ?Cornalin? kam aus der gleichen Region, ein 2010er Merlot ? Ticino vertrat würdig die Region Tessin. Den krönenden Abschluss bildete ein 2008er Pinot R(h)ein aus dem Bündner Rheintal in der Ostschweiz. Für diese Selektion hatten 4 Weingüter ihre besten Barriques miteinander vermählt.
Den Dank und den Beifall der Teilnehmer hatte sich die Referentin ehrlich verdient und die Weinfreunde freuen sich schon darauf, dass Yvonne wieder einmal kommt.
Hans – Hermann Oehl

Mai
7

Jungweinprobe des Weinkollegiums in Boppard



Gut besetzt war der Raum, als Frau Bruno Hennemann die Teilnehmer zur Jungweinprobe des Weinkollegiums begrüßte.
Thomas Perll hatte es in diesem Jahr übernommen, neue Weine vorzustellen und dabei auch über seinen Betrieb und über die wesentlichen Fakten zu berichten, die für das Wachstum im zurückliegenden Jahr von Bedeutung waren.
Die 8,5 ha Rebfläche des Betriebes verteilen sich auf ca. 50 Parzellen vom Friedhof bis nach Spay. Alle Lagen mit Ausnahme der Lage ?Engelstein? sind vertreten. Das ermöglicht dem Betrieb, für jede Rebsorte die bestgeeignete Lage auszuwählen und z.B. bei den Burgunderreben dann verschiedene ?Klone? zu verwenden und so durch deren verschiedene Eigenschaften (z.B. Farbintensität, Säuregehalt und Alkoholgehalt) eine gewünschte Mischung zu erzielen.
Obwohl im Betrieb weit überwiegend Riesling angebaut wird (rd. 80 %) war in der Probe diese Rebsorte nur viermal vertreten. Thomas Perll wollte die größere Bandbreite deutlich werden lassen. Jeweils ein ?Spätburgunder Rotwein?, ein aus Spätburgunder Trauben gewonnener ?Blanc de Noir?, ein ?Grauer Burgunder? und ein ?Weißer Burgunder? machten das deutlich. Von den acht Proben waren sieben ?trocken? bzw. ?halbtrocken?. Dies entspricht den Wünschen der Kunden dieses Betriebes, die meist trockene Weine bevorzugen. Eine Auslese rundete den Abend ab.
Auch bei den Namen der Rebsorten wird der ?Geschmack? des Publikums deutlich. ?Blanc de Noir? ist ein aus blauen Trauben hell gekelterter Weißwein wie auch der ?Rosé?, aber es klingt anspruchsvoller. ?Ruländer? ist nicht mehr gefragt, man möchte lieber ?Weißen Burgunder?. (Entsprechend möchten die Kunden oft ?Rivaner?, nicht ?Müller-Thurgau?.)
Thomas Perll machte deutlich, dass 2011 ?das? Weinjahr schlechthin gewesen sei. Genau zur rechten Zeit habe es viel Sonnenschein gegeben, nach der Blüte aber, als die Reben viel Nährstoffe benötigten, da habe es sehr stark geregnet und damit die entsprechende Versorgung der Reben ermöglicht.
Der Referent bedauerte nur, dass seine Weine eigentlich nie die notwendige Zeit zur Reife bekämen, da die Nachfrage so groß sei, dass der Wein in 12 Monaten ?weg sei?, obwohl bei manchen Sorten eine Lagerzeit von 2 ? 3 Jahren sicher besser wäre. Bei einzelnen Sorten sei der 2011er jetzt schon komplett verkauft.
Dass er vielleicht den Wein zu ?preiswert? verkaufe und damit bei Unkundigen den Eindruck minderer Qualität hervorrufen könne ? was nichts kostet, das kann auch nichts sein ? , und dass er auf diese Art dem Ruf des Mittelrhein-Weines möglicherweise sogar schaden könne, das wollte Thomas Perll nicht gelten lassen.
Zum Abschluss gab er den Zuhörern den Rat mit auf den Weg: ?Wer Nüsse knackt und sie nicht isst, zur Jungfrau geht und sie nicht küsst, beim Weine sitzt und schenkt nicht ein, das muss ein rechter Narre sein?.
Den Zuhörern war klar, dass sich jeder Weinfreund bei der Qualität dieses Jahrgangs sicher gerne und oft ein Glas einschenken wird.

Hans – Hermann Oehl

Apr
2

Weinkollegium informiert sich über ökologischen Weinbau



Thema des April-Stammtischs des Weinkollegiums war der biologische Weinbau. Über die Grundzüge, die Entwicklung und die Praxis des ökologischen Weinbaus berichtete Dr.Randolf Kauer, der an der Fachschule für Land- und Weinbau in Geisenheim in Lehre und Forschung tätig ist und im Nebenerwerb ein Weingut in Bacharach betreibt.
Der ökologische Weinbau hat in den letzten Jahren eine beachtliche Verbreitung gefunden: Während der letzten 10 Jahre hat der Anteil der Öko-Betriebe weltweit um gut 300 % zugenommen. Die Struktur der Weinbaubetriebe hat sich vom integrierten Weinbau über den kontrolliert umweltschonenden zum Bioweinbau gewandelt. Italien ist das größte Öko-Weinbauland von allen. Dagegen gehört Deutschland unter den kleineren Weinbauländern zu den schwierigsten. Die Umstellung vom herkömmlichen auf den ökologischen Weinbau dauert rd. 3 Jahre. In der EU gelten neben einer Basisverordnung eine Vielzahl von Richtlinien und Durchführungsverordnungen mit regelmäßig vorgeschriebenen umfangreichen Kontrollen, die in Deutschland meist durch private Institutionen vorgenommen werden. Gentechnik ist im Bioweinbau nicht zugelassen, Weinimporte aus Nicht-EU-Ländern müssen den EU-Richtlinien entsprechen. Die Bodenpflege für den Bioweinanbau erfolgt im Wesentlichen durch eine entsprechende Begrünung der Rebflächen (Rotationsbegrünung!) Synthetische Dünger sind verboten. Die Wüchsigkeit der Reben wird durch eine entsprechende Laubwandstruktur, die luftig sein muss, gefördert. Der Ertrag sollte auf 50 – 60 hl/ha begrenzt sein.
Die Teilnehmer erlebten einen äußerst interessanten und lehrreichen Abend, der das Verständnis für den biologischen Weinbau und damit auch die Einstellung dazu sicherlich gefördert und vertieft hat. Um die für die Zuhörer sicherlich etwas trockene Materie aufzulockern, hatte Dr.Kauer einige Proben aus seinem Weingut in Bacharach (natürlich Bioweine) mitgebracht und vorgestellt, was von den Zuhörern dankbar begrüßt (und genossen) wurde.
Willi Zimmer

Mrz
5

Spezialitätenprobe von Likörweinen



Das Weinkollegium erlebte eine Spezialitätenprobe von Likörweinen mit Herrn K. H. Frick

Familie Frick betreibt Weinbau seit 1524 in Duchroth an der Nahe.
Durch die zunehmende Kosten-Nutzen-Problematik im Steillagenweinbau hat sich die Familie entschlossen, den Weinbau aufzugeben und sich in einer Marktnische, nämlich der Likörweinbereitung, zu etablieren.
Die amtliche Zwischenerzeugnissteuer für Wein mit Zusätzen ermöglicht dem Hersteller ein Optimum an Gestaltung zum Wohle des Verbrauchers.

p1030415-3Likörweine bzw. verstärkter Wein ist ein Sammelbegriff für verschiedene Weine, deren Gärprozess unterbrochen wird, indem sie mit Alkohol / Branntwein aufgespritet werden. Diese Weine sind alkoholreich und haben meist Restsüße, können aber auch trocken ausgebaut werden.
Die Anreicherung von Alkohol während der Gärung sorgt für eine gute Konservierung und ermöglicht zudem durch Wahl des Moments der Zugabe eine Steuerung der Restsüße. Die Zugabe von Traubensaftkonzentrat ist zulässig.

Folgende beeindruckende Likörweine wurden uns von Herrn Frick vorgestellt :
1. 2007 Royde Likörweine aus der Chardonnay Traube mit 12%
2. 2008 Freieck Volum aus der Rebsorte Regent 15%ig
3. 2007 Immensum Regent 18%
4. Portwein Tawny 20%
5. 2011 Immensum Regent 20%
6. Sherry Pedro Ximinez 15,7%
7. Weinbrand XO 40%
8. Cordial Medoc 40%
9. Trester mit Waldfrucht
10. Kräuterlikörspezialität aus dem Haus Frick 55%

Alle vorgestellten Weine präsentierten sich voll, mächtig und alkoholreich, geeignet als Apero oder Digestiv wie auch tropfenweise bei abendlichen Lesevergnügen.

 

Ein war wieder interessanter und lehrreicher Abend mit wärmenden Likörweinproben und guten Gesprächen

H.P. Schüz

Dez
5

Wein in der Literatur



Die Jahresabschlussveranstaltung des Weinkollegiums mit dem Thema „Literatur und Wein“ fand im Weinhaus Heilig Grab, unsrem Vereinslokal statt. Die nasse und unwirtliche Witterung sorgte dafür, dass in vorweihnachtlicher Stimmung sich Ruhe und Besinnlichkeit verbreitete. Dafür sorgte auch die jahreszeitbedingte Dekoration, dazu Plätzchen und Käsegebäck aus dem Hause Heilig Grab.

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Unser Mitglied Werner Treichel hat es verstanden, aus dem umfangreichen Angebot der Weinliteratur einige besonders eindrucksvolle Beiträge auszuwählen und diese in der ihm eigenen souveränen kommunikativen Form vorzutragen.
In teils lustigen, teils nachdenklichen Literaturbeispielen konnte die schon seit Jahrhunderten bekannte Verbindung zu Wein und Weinprodukten dargelegt werden. Diese Verbindung spiegelt sich in allen Epochen, in allen Zeitläufen, in Kriegs- und Friedenszeiten, in Berufsgruppen und in allen Bereichen des täglichen Lebens deutlich wieder.
Für alle Teilnehmer ein interessanter und gelungener Abschlussabend nach einem wieder lebhaften Vereinsjahr.
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H.P. Schüz

Nov
19

Remigiusessen im Heilig Grab



Das Remigiusessen zu Ehren unseres Namenspatrons, des Heiligen St. Remigius, fand in diesem Jahr in unsrem Vereinslokal, im Weingut Heilig Grab, statt.
r-1Die von der Hausherrin Susanne Schoeneberger festlich eingedeckte Tafel in der Gaststube des Weingutes lockte viele Mitglieder des Weinkollegiums zur Teilnahme, und die Küchenbrigade der Cateringfirma Galeazzi konnte die moderne Küche des Weinhauses nutzen, um ein feines Menü auf die Teller zu zaubern .

r-22Nach der Begrüßung der Mitglieder durch unsren Schultheißen bei Winzersekt und Appetithappen wurde uns die Vorspeise in Form eines Carpaccios vom Kalbsfilet mit Kräuterpesto und gebratener Riesengarnele serviert .

Vor dem nun folgenden Gang einer Suppentrilogie mit Bärlauch-cremesuppe, Rinderkraftbrühe mit Kräuterflädle und Kürbiscreme-suppe berichtet Herr Dr. Schmidt über die Historie des Bopparder Stadtwappens, welches die Vorlage unsrer Vereinsmünze bildet.

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In der Menüfolge wurde nun ein Duett vom Rinder- und Schweinefilet mit Spätburgundermus aufgetragen.
Zum krönenden Abschluss folgten als Dessert frische Früchte und herbstliche Beeren, Mousse von der Zartbitterschokolade und kleines Tiramisu mit winterlichem Lebkuchen .
Die gebiets- und rebsortentypischen Weine des Weingutes rundeten den festlichen Abend ab.

Ein wahrhafter Augen- wie auch Gaumenschmaus wurde uns an diesem Abend geboten und es hat sich gezeigt, dass auch in unsrem vertrauten Vereinslokal ein gastronomischer Höhepunkt wahrzumachen ist.
Ein Dankeschön auch an die engagierte Servicebrigade, die unter Leitung von Susanne Schoeneberger den Abend zu dem Erfolg geführt hat.

H.P. Schüz

Nov
7

Neues zur europäischen Weinmarktreform



Zum Thema „Neues aus dem Europäischen Weinrecht“ referierte Gerd Knebel vom Weinbauverband Mittelrhein-Mosel
Wie bereits seit Jahren werden die unterschiedlichen europäischen Länderinteressen und deren nationale Weinbauverbandsinteressen in den Regulierungskommissionen in Brüssel diskutiert.
Die Weinbauinteressen unterliegen der europäischen Agrarmarktordnung und sind dort zwangsläufig von untergeordneter Bedeutung, dennoch spielen sie im nationalen Interesse eine weitaus größere Rolle, zumal in allen europäischen weinproduzierenden Ländern sich die Interessenlage in wirtschaftlicher Hinsicht sehr unterschiedlich darstellt.
Hier spielen Absatzmärkte, Rebflächenvorgaben, Anbauregulierungen, Stützungsprogramme, oenologische Verfahren, Bezeichnungsrecht und diverse andre Probleme eine wichtige nationale Rolle, die von Seiten der europäischen Regulierungskommissionen nicht ohne heftige Widerstände der einzelnen Länderinteressen umgesetzt werden sollen:
Ein neues europäisches Bezeichnungsrecht soll in die bestehenden Ländersysteme eingearbeitet werden, d.h., was soll sinnvollerweise auf dem Etikett an Bezeichnungen vorgeschrieben werden, um dem Verbraucher den Zugang zum und das Verständnis für den Wein zu erleichtern?
Rebsorte, Jahrgang, Großlage, Einzellage, Zusatzstoffe, Glutengehalt, Haltbarkeit, Alkoholgehalt, Verfalldatum, Qualitätsaussagen, Schwefelgehalt u.v.m.. In aller Regel dürfte der Verbraucher bei dieser Angabenflut eher überfordert sein – aber wo wird die Grenze gezogen ?
Geregelt werden soll die Ã?ffnung zu sog. neuen oenologischen Verfahren wie die Verwendung von Holzchips bei der Weinbereitung, Entsäuerungsverfahren, Zusatz von Zucker und Süßreserven, die Verwendung von Gärungsbeschleunigern bzw. chemischen Zusätzen, künstliche Eisweinbereitung , Kunstweinprodukte und Weinmixgetränke. Wer kann diese Fragen zur Zufriedenheit der Winzerschaft und des Verbraucherschutzes optimal beantworten und gesetzlich umsetzen?
Qualitätsangaben über die Herkunft für den Verbraucher eindeutig zu deklarieren ist hehres Ziel, aber was soll gelten? Germanisches oder romanisches Bezeichnungsrecht ? Welche Herkunftsangaben und Qualitätsaussagen? Geschützte Ursprungsbezeichnung mit oder ohne Herkunftsangaben?
Geschützte geographische Angaben, Landwein Rhein oder Wein aus Deutschland?
Rebsortenlisten und Produktzertifikation? Internationaler Schutz der Namen und Bezeichnungen?
Können die Forderungen des deutschen Weinbauverbandes und der Landesverbände aufgenommen werden wie Begriffsbezeichnungen und Qualitätsangaben, Einzellage – Steillage – Rebsortenangaben – Mindestmostgewichte, Qualitätsweinprüfung , Hektarerträge u.v.m.?
Alle diese Fragen erläuterte Herr Knebel in überaus fachkundiger und verständlicher Weise und die Teilnehmer des Weinkollegiums nahmen eine Menge neuer Denkanstöße mit, die sich mit der Umsetzung nationaler Weinbauinteressen auf die europäische Ebene in Zukunft befassen werden.
Hinter der für uns so selbstverständlichen guten und preiswerten Flasche Rieslingwein aus unsrer Region verbergen sich eine Menge Fragen und Probleme, die es für alle verträglich und auch verbindlich festzulegen gilt und die die Verantwortlichen auf nationaler und europäischer Ebene sicher auch mit einem guten Tropfen hoffentlich zu aller Zufriedenheit werden lösen können.

H.P. Schüz

Okt
10

Portweinabend beim Weinkollegium



Unter der fachkundigen Leitung von Herrn Frank Rudolf , der mit Hilfe einer Bild-Präsentation die Mitglieder des Weinkollegiums nach Nordportugal entführte, um das dortige Portweinanbaugebiet, die Kellerbehandlung und die verschiedenen Sorten zu erläutern, verbrachten wir einen hochinteressanten und lehrreichen Abend.

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Portwein ist ein roter, seltener auch ein weißer Wein, der je nach Jahrgang und Qualität nach verschiedenen Verfahren ausgebaut wird, woraus sich unterschiedliche Reifegrade und Qualitätsstufen ergeben.

Das Geheimnis des Port besteht darin, dem Wein während der Gärung Brandwein zuzufügen, wodurch der Gärprozess gestoppt wird und der nicht vergorene Restzucker dem Wein seinen eigenen Charakter, Langlebigkeit und Transportstabilität verleiht.

Portwein muss immer aus Portugal stammen und unterliegt strengen Kriterien des dortigen Portweininstitutes. Nur mit dem Siegel des Institutes darf er sich Portwein nennen, die Reben dürfen nur aus einen genau umgrenzten Gebiet kommen.(Regiao Demarcada)

Aus drei Gebieten werden die Weine zur Herstellung gewonnen:

Baixa Port Corso( unteres Duoro Tal) , Cima Port ( mittleres Duoro Tal ) und Duoro Region superior ( Bergregion an der spanischen Grenze).

Diverse Rebsorten kommen zur Anwendung wie Tinto Baracca, Touriga National, Touriga Franca, Tinto Cao und Tinto Rozis.

Wir bekamen neun sehr unterschiedliche Portweine zu verkosten, angefangen von einem weißen Portwein über diverse Ruby -und Tawny Portweinsorten mit Altersjahrgängen zwischen 3 und 30 Jahren.

Die jüngeren und filigraneren Rubysorten reifen drei Jahre in Fässern und werden dann auf Flaschen gefüllt, die Jahrgangsportweine reifen ausschließlich in der Flasche.

Die Tawny Sorten reifen nur im Fass , sind schwerer und gehaltvoller.

Beide Stilrichtungen sind auf Grund des Alkohols sehr lange haltbar, können bis über 100 Jahre alt werden und sind auch mit diesem hohen Alter noch mit Genuss zu trinken.

Die Vielzahl der Informationen rund um den Portwein und sein Anbaugebiet haben uns alle sehr beeindruckt und wir werden in Zukunft den Portwein mit viel mehr Interesse genießen können.

H.P. Schüz

Sep
5

Yvonne Heistermann stellt „parfümierte Weine“ vor



Wieder einmal zu Gast beim Weinkollegium in Boppard war bei unsrer September-Veranstaltung die bekannte Sommelière Yvonne Heistermann, die uns zehn außergewöhnliche Weine vorstellte, deren Duft und Geschmack eher an Blumen und Gewürze erinnerten als die uns sonst gewohnten trockenen und feinherben steillagentypischen Rieslinge aus unsrem Anbaugebiet.

Zum Auftakt schimmerte im Glase ein spanischer Wein, Jahrgang 2010 mit Namen NATUREO aus der Muskattraube, zu aller Verwunderung ein Alkoholfreier Wein mit 0,5 % Restalkohol und 10% Restzucker.Ein recht ungewöhnlicher Vertreter für unsre verwöhnten Gaumen.

Es folgte 2008er Muskateller Kab, Malterdinger Bienengarten vom WG Huber in Durbach / Baden, feinwürzig mit fruchtigem Muskataroma, einem belebenden Säurespiel mit 7,5% Alk./ 25g Restsüße und einer Säure von 8,5, gewachsen auf Kalk u- Lößböden.

Ein weiterer Muskateller aus der Pfalz, 2009erLerstadter Kirchenstück aus dem WG Breneise-Koch gefiel durch seine stark mineralisch geprägte Säurestruktur, die für einen Muskateller eher untypisch ist.

Mit dem kommenden Wein blieben wir im Anbaugebiet Pfalz und probierten eine 2010er Scheurebe Auslese – auch als S 88, Sämling oder Wagnerrebe bekannt -, aus dem WG Krüger, ein aromatischer, würziger Tropfen mit dem Duft von schwarzen Johannesbeeren.

Eine weitere blumige Würztraube aus dem fernen Neuseeland folgte,

ein 2010er Sileni / Marlborough Sauvignon blanc mit typischem Gras und Cassis Aroma mit opulenter Fülle bei 13% Alk. und 6 g Restzucker, wunderbar dicht und eigentlich nicht schwer.

Zur Vorstellung gelangte nun ein Wein aus dem Languedoc/ Frankreich, eine eher seltene Rebsorte VIOGNIER vom WG Fabre, blumig und leicht würzig im Ausdruck, merkbare Äpfelsäure mit 13% Alk. und 3,8g Restzucker. Eine Rebsorte, die bei uns eher unbekannt, in Südfrankreich und der Schweiz öfter anzutreffen.

Wir blieben in Frankreich und wenden uns einem 2007er Gewürztraminer (auch Clevner)der bekannten Kellerei Trimbach aus Ribeauville zu, mit 14% Alk. eine gewichtiger Vertreter, würzig, blumig, der an Flieder, Muskat und Gewürznelken erinnerte.

Als Rotwein folgte alsdann 2007er Valpocinella superiore Monte Garbi vom Garda See/ Italien, ein Mischsatz aus den Rebsorten Corvina 70%,Rondinelle 20%, Croatina 5% und Osalette 5% im Ripasso Verfahren ( auf Strohmatten getrocknet)entstanden, ein runder dichter Vertreter mit Zimt – u. Schokoladenaroma.

Als vorletzten Wein kredenzte uns Frau Heistermann einen Amarone di Valpolicella classico aus der Gegend Bardolino, ein im Barrique gereifter Wein mit 15% Alk., im Gaumen lang anhaltender Spitzenwein aus rosinierten Trauben, von intensivem Kakaogeschmack begleitet.

Zum Abschluss folgte ein Dessertwein aus Südafrika, 2007er Boplaasaus der Gegend von Calisdor mit 15,5% Alk. ein mächtiger opulenter Tropfen, der uns an Quitten und Hagebutte erinnerte.

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Ein wahrlich lehrreicher und überaus interessanter Abend, der uns diesmal in die uns bisher unbekannten Weingefilde der aromatisierten Weine führte, kenntnisreich und souverän vorgestellt von Yvonne Heistermann, die mit Sicherheit nicht das letzte Mal bei uns zu Gast gewesen sein wird.

H.P. Schüz

Aug
1

Abendwanderung im Bopparder Hamm



Petrus meinte es gut mit den Weinfreunden!

Einen schönen Abend verlebten die Mitglieder des Bopparder Weinkollegiums im Bopparder Hamm. Nach kühlen, regnerischen Tagen war es plötzlich warm und trocken. So konnte man frohgemut zur Mandelsteinhütte wandern.

Vorstandsmitglied Bruno Hennemann hatte den Abend vorbereitet und für alle im Vorfeld auftretenden kleinen Pannen gute Lösungen gefunden. Paul Sonnet versorgte in bewährter Art die Teilnehmer mit vorzüglichen Grillsteaks und Bratwürsten. Die Salate vom Bopparder Culinarium waren eine schmackhafte Beilage. Ehepaar Volk vom gleichnamigen Weingut aus Spay hatte für die notwendigen Sitzgelegenheiten gesorgt und die hervorragenden Weine, die sie für die Weinfreunde bereithielten, taten ein Übriges dazu, die Stimmung zu beflügeln.

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Angeregte Gespräche führten dazu, dass man lange beisammen saß und auch noch nach Einbruch der Dämmerung die schöne Umgebung genoss.

Hans – Hermann Oehl