Das Weinkollegium Boppard „wanderte“ mit Kalle Grundmann und den Weinheiligen durch das Winzerjahr
Kalle Grundmann, der Koblenzer Theologe, vielen bekannt durch seine morgendlichen Ansprachen im Südwestfunk, hatte „ein volles Haus“, als er die Mitglieder des Weinkollegiums in Boppard im „Felsenkeller“ sehr humorvoll „mit den Weinheiligen durch die vier Jahreszeiten“ begleitete.
Zu Beginn machte er klar, dass bei den „Weinheiligen“ der „Bezug zu Wein“ manchmal nur schwer erkennbar sei und deren „Verdienst um den Wein“ oft noch schwerer. Vielleicht müsse man auch bedenken, dass bei den alten Germanen der Himmel voller Götter gewesen sei, bei denen jeder eine bestimmte Aufgabe ‚zuständigâ?? war. Nachdem durch das Christentum im Himmel nur noch ein Gott, wenn auch ein dreieiniger gewesen sei, habe man das vielleicht durch die Heiligen, die dann auch Schutzpatrone für bestimmte Probleme geworden seien, etwas ausgleichen müssen. So seien auch die zahlreichen „Weinheiligen“ zu sehen, von denen er einige für den Abend ausgewählt habe.
Zu jedem dieser „Heiligen“ gab es bei der Veranstaltung nun einen passenden Wein, neun Sorten insgesamt, sei es, dass die Lagebezeichnung den Bezug herstellte (z.B. „Gülser Marienberg“, „Temmelser Georgshof“, „Leiwener Laurentiuslay“ oder „Merler Stephansberg“), oder aber dass der Name des Weingutes die Verbindung gab (z.B. „Urbanshof, Leiwen“, „Weingüter Schloss Johannisberg“ oder „Erbhof St. Michael, Wintrich“).
Mit „Maria“ begann die Probe „im Frühjahr“, nämlich mit „Mariä Verkündigung“ (25.03.) und sie endete „im Winter“ wieder mit „Maria“, nämlich mit „Maria Lichtmess“ (02.02.). Zu jedem Heiligen wusste der Referent viel Wissenswertes, aber auch viel Launisches zu berichten und es gelang ihm, seine Zuhörer mehr als 2 Stunden zu fesseln.
Mit guten Wünschen für ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gesundes Neues Jahr und mit einer Flasche Wein aus der Vinothek für jeden Teilnehmer endete die wohlgelungene Veranstaltung.
Hans – Hermann Oehl