Das Bopparder Weinkollegium erkundete die Ortenau in Baden
Das Bopparder Weinkollegium erlebte bei einer Mehrtagesfahrt die badische Ortenau und alle Teilnehmer waren begeistert. Schon die erste Rast brachte mit einem von Frau D. Schneider vom Felsenkeller liebevoll vorbereiteten Frühstück eine vorzügliche Einstimmung. So gestärkt fuhr man zum ersten „Höhepunkt“ (in mehrerer Hinsicht), dem Weingut „Schloss Staufenberg“ des Markgrafen von Baden in Durbach. Von der Schlossterrasse auf dem Schlossberg hatte man einen herrlichen Blick über die Ortenau und das Rheintal bis hinüber nach Straßburg. Der Betriebsleiter vermittelte in den Weinbergen, im Kelterhaus, im Weinkeller und in der Probierstube profunde Kenntnisse über dieses alte Weingut. Hier hatte vor 225 Jahren Großherzog Carl Friedrich von Baden (1728 ? 1811) erstmals in Baden im „Durbacher Klingelberg“ ? nahe seinem Schloss ? Riesling reinsortig angebaut und damit den Grundstein für den badischen Qualitätsweinbau gelegt. (Zu den weiteren historischen Verdiensten dieses Großherzogs gehören außer zahlreichen Anordnungen zur Verbesserung der Weinqualität auch die Beendigung der Leibeigenschaft und die Einführung der Schulpflicht.) Die Probe hervorragender Weine und ein üppiger „Brotzeitteller“ boten leiblichen Genuss.
Der Stadtrundgang durch das hübsche Gengenbach litt zwar etwas unter Regen, dafür entschädigte aber das abschließende Konzert in der Kirche St. Marien, in welchem der erzbischöfliche Orgelinspektor M. Degott die Klangvielfalt der Orgel mit Werken von J.S. Bach, J. Haydn, F. Mendelssohn u.a. bis zu L.J.A. Lefébure-Wély deutlich machte.
Der „Rebstock“ in Durbach bot mit seinem Park und der hervorragenden Küche einen gelungenen Rahmen für den Aufenthalt in der Ortenau.
Ein Besuch in der Firma „Leible-Landtechnik“ in Durbach war nicht nur für die Winzer sehr informativ. Dort werden Steillagen-Mechanisierungssysteme hergestellt und insbesondere z.Zt. ein „Vollernter für den Steillagen-Weinbau“ entwickelt.
„Schloss Ortenberg“ in Ortenberg mit seinen Weinbergen und einer weiteren sehr guten Weinprobe machte erneut die Qualität und die Spezialitäten des badischen Weinbaus deutlich. Beim Besuch der ehemaligen Prämonstratenser-Abtei „Allerheiligen“ (gegründet um 1200, gilt als ältestes gotisches Bauwerk in Baden) und einer Wanderung entlang des Wasserfallweges begeisterten anschließend Historie und Natur die Teilnehmer.
In der Brennerei Weber in Achern konnte man sich überzeugen, dass man auch nach einer umfangreichen Probe (15 Brände bzw. Liköre) keinesfalls trunken ist, und auf der Rückfahrt wurde im Weingut Krüger-Rumpf in Münster-Sarmsheim mit einer weiteren Probe hervorragender Weine und einem delikaten Imbiss der Abschluss begangen.
Dem Organisatoren ? Ehepaar Eisenhauer gebührt herzlicher Dank für diese schöne und informative Fahrt! Solche gelungenen Veranstaltungen könnten ein guter Grund für weitere Interessenten sein, sich dem Weinkollegium anschließen.
Hans – Hermann Oehl