Stammtisch 06.2018 – Arbeit im Weinberg III
Wegen des überaus großen Interesses fand dieses Thema beim Stammtisch am 07. Juni 2018 seine Fortsetzung. Herr Rudolf Schöneberger hatte sich bereit erklärt den Wissensdurst der Weinkollegium-Mitglieder zu stillen.
Schultheiß Hans-Peter Schüz begrüßte die Teilnehmer bei sommerlichem Wetter im Kastaniengarten des Stammlokals Weinhaus Heilig Grab.
Zunächst ging Herr Schöneberger nochmals auf das Thema ?Flurbereinigung? ein, indem er die positiven Aspekte des Wegebaus im Zuge der Flurbereinigung beschrieb. Im Ergebnis ist heute fast jede Parzelle im Bopparder Hamm an 2 befestigte Wege, unten und oben, angebunden. Dies bedeutet, wesentlich günstigere Voraussetzungen für den Einsatz von Maschinen, wie z. Bsp. Traktor mit Seilwinde.
Damit leitete Herr Schüz auf das Thema ?Maschineneinsatz? heute und künftige Entwicklungen über. Herr Schöneberger führte aus: Der Mensch wird zunehmend zum kostenbestimmenden Faktor bei der Weinerzeugung, wie übrigens auch in der gesamten Landwirtschaft. Auch in Steillagen wie der Bopparder Hamm sie aufweist, sind für immer mehr Arbeiten Maschinen auf dem Markt und werden in zunehmendem Maße eingesetzt. Neben den Maschinen für die Bodenbearbeitung, die es schon lange gibt, werden heute auch Maschinen für die Entlaubung, die Schädlingsbekämpfung und sogar für die Lese eingesetzt. Es ist absehbar, dass z. Bsp. für den Pflanzenschutz bzw. die Schädlingsbekämpfung künftig Drohnen zum Einsatz kommen. Das ist billiger und effizienter als der Einsatz von Helicoptern.
Mit dem Stichwort ?Lohnunternehmer? riss Herr Schüz einen weiteren Aspekt im Weinbau an. Dazu erfuhren die überaus interessierten Teilnehmer von Herrn Schöneberger interessante Einzelheiten. Für den Winzer ist es zunehmend schwieriger, auf dem Arbeitsmarkt ausreichend qualifizierte Arbeitskräfte zur rechten Zeit und zu vertretbaren Preisen zu akquirieren. Im Dienstleistungsbereich haben sich deshalb für bestimmte Tätigkeitsbereiche Unternehmen gebildet, die solche Leistungen im Lohn erbringen. Etwa für den Pflanzenschutz das Entlauben und für die Lese. Nicht nur im Personalbereich gewinnen die Lohnunternehmen zunehmend Bedeutung, sondern auch im Maschineneinsatz. Entlaubungs- und Sprühmaschinen, Vollernter und Abfüllanlagen sind in ihren Anschaffungskosten so hoch, dass sich die Investition im mittelgroßen Vollerwerbsbetrieb nicht rechnet. Eine Alternative stellen hier die Lohnunternehmen dar.
Äußerst aufschlussreich waren die Informationen, die Herr Schöneberger zum Arbeitsaufwand bis zur lesereifen Traube im Weinberg gab.
Für den Bopparder Hamm sind hier im Durchschnitt 850 bis 900 Stunden / ha anzusetzen;?Im Winninger Uhlen, eine extreme Steillage, liegt der Wert bei 1400 bis 1600 Stunden / ha;?Dagegen in Bad Dürkheim bei nur 250 Stunden / ha. Top sind 200 Stunden / ha.