Weinkollegium auf weingeschichtlicher Tagesfahrt
40 Teilnehmer wurden zu Beginn der Fahrt vom Schultheiß Hans Peter Schüz und hernach von Rainer Hildenbrand, der, gemeinsam mit seiner Frau, die Fahrt ausgearbeitet und organisiert hatte, begrü
ßt.
Bei strahlendem Wetter ging die Fahrt über die A 61 Richtung Süden bis zur Anschlussstelle Waldlaubersheim. Unterwegs erläuterte Rainer Hildenbrand die Einzelheiten der Tour, sowie deren weinbaugeschichtlichen Hintergrund.
So nebenbei erfuhren die Teilnehmer, wie es zur Bezeichnung ?Rheinhessen? kam. An den Beginn der 2000-jährigen Geschichte des Weinbaus in unserer Region begab sich das Weinkollegium als das erste Etappenziel, Windesheim und dort das Weingut Poss, erreicht wurde.
Auf dem Areal des Weingutes befinden sich die Reste der bereits 1645 von Merian beschriebenen Villa Rustica, aus dem 2. Jh. N. Chr. Die Reste eines zugehörigen Vorratskellers wurden vor 25 Jahren bei Bauarbeiten am Anwesen Poss entdeckt, gesichert und für die Besucher des Weingutes begehbar gemacht. Aus der Familie Poss stammt auch die Deutsche Weinkönigin 2013/2014, Nadine Poss. Zu zwei Kostproben der exzellenten Burgunderweine, die 85 % der 11 ha großen Rebfläche ausmachen, gab es den schon legendären, von Frau Hildenbrand gebackenen Gugelhupf. Viele der Teilnehmer hätten sicherlich noch gerne bei einem weiteren Glas Wein in so schönem Ambiente verweilt, dennoch hieß es ?Einsteigen?, nachdem sich Schultheiß Hans Peter Schüz mit einem Weinpräsent aus dem Bopparder Hamm für das Weinkollegium bedankt hatte.
Jetzt wurde die Zeitreise fortgesetzt, indem die Kaiserpfalz in Ingelheim angesteuert wurde. Man war jetzt im 8. Jh. angekommen. Im Museum wurde den Teilnehmern von einer charmanten Fremdenführerin eine ausführliche Beschreibung der Kaiserpfalz vermittelt. Daran schloss sich ein Rundgang an, der die markantesten Punkte der Anlage mit den immer noch imposanten baulichen Überresten, berührte, an dessen Ende der Dank für die reichhaltigen Informationen mit einem Weinpräsent Ausdruck verliehen wurde.
Viele der Teilnehmer waren jetzt froh, wieder in den klimatisierten Bus einsteigen zu können, um das nächste Etappenziel, den kleinen Weinort Ober-Hilbersheim, zwischen Ingelheim und Bad Kreuznach gelegen, anzusteuern. Inzwischen war es Mittag geworden und Vielen knurrte der Magen. Etappenziel war die Weinschänke zum ?Alten Pfarrhaus? des Ehepaares Marei und Edwin Kull. Dieses ehemalige Pfarrhaus wurde erstmalig 1701 urkundlich benannt. Somit war man jetzt auf dieser Zeitreise in der frühen Neuzeit angekommen.
Hier erwartete die Gäste nicht nur eine Karte mit erlesenen Speisen und Weinen, sondern auch eine gemütliche Weinstube und ein lauschiger Innenhof. Auch hier fiel der Abschied nicht gerade leicht. Jedoch es musste sein, denn ein weiterer Programmpunkt stand noch aus.
Zuvor jedoch, am Ortsrand, bekamen die Teilnehmer spontan Gelegenheit auf einem Spargelhof frisch gestochenen Spargel zu erwerben, wovon reichlich Gebrauch gemacht wurde. Auch der eine oder andere Sack Kartoffeln fand, neben dem Spargel und den Weinkartons vom Weingut Poss, seinen Platz im Kofferraum des Busses.
Richtung Bad Kreuznach, durchs Nahetal, ging es jetzt in Richtung Hunsrück, an den nördlichen Rand des Weinbaugebietes Nahe, in den Ort Auen. In einem Seitental der Nahe befindet sich dort das Weingut Hees. Familie Hees baut auf 7 ha Rebfläche zu 55 % Riesling- und zu 35 % Burgundersorten an. Im Schutz des im Norden gelegenen Soonwaldes liefern Tonschiefer- und Sandsteinverwitterungsböden rassige Weine. Davon konnten sich die Reiseteilnehmer bei einer 8er Weinprobe, die mit einem Glas Winzersekt Blanc de Noir Brut eingeläutet wurde, überzeugen. Die Empfehlungen Im ?Gault Millau 2016? und im ?Eichelmann 2016? wurden dadurch für die Teilnehmer nachvollziehbar.
Nach einer reichhaltigen Winzervesper, versehen mit einer Gratisflasche Wein aus dem Sortiment des WG Hees und den persönlich erworbenen Weinschätzen war man so für die Heimreise gewappnet. Für das Weinkollegium dankten Schultheiß Hans Peter Schüz und Rainer Hildenbrand mit einem Weinpräsent aus dem Bopparder Hamm.
Gegen 20.00 Uhr trafen alle wohlbehalten wieder in Boppard an. Nicht ohne dass vorher dem Busfahrer der Firma Waldforst gebührend gedankt wurde.
Text und Foto: Werner Peter Schallenberg