Stammtisch – Cabernet Rebsorten
Weinkollegium Boppard befasste sich am 13.04.2015 mit Cabernet Rebsorten
Eine transkontinentale Reise in Sachen Cabernet Rebsorten
Die Referentin, Frau Yvonne Heistermann, von der Deutschen Wein- & Sommelierschule Koblenz, sowie 41 Mitglieder und Gäste begrüßte Schultheiß, Hans Peter Schüz, im voll besetzten Nebenraum des ?Weinhaus Heilig Grab?.
Die Vorstellung verschiedener Cabernet Rebsorten aus den weltweit wichtigsten Anbaugebieten hatte die Neugierde der ansonsten Riesling verwöhnten Mitglieder des Weinkollegiums neugierig gemacht. Die bekanntermaßen fachlich und rethorisch hervorragend aufgestellte Referentin war mit Sicherheit ein weiterer, zuspruchsbestimmender Faktor.
Nach einleitenden Ausführungen zur Rebsorte, ihrer Herkunft (Burgund) und Verbreitung kredenzte Yvonne Heistermann insgesamt acht verschiedene Cabernetweine, drei Cabernet Sauvignon Blanc sowie vier Cabernet Sauvignon (rot) und eine Besonderheit.
Mit Probe Nr. 1 blieb man im Lande gleich nebenan, auf der anderen Rheinseite, mit einem 2013er Cabernet Sauvignon Blanc vom Weingut Knewitz, Rhein-Hessen.
Es folgte eine Probe aus Frankreich von der Loire. Dann eine Probe vom renomierten Weingut Montes im Casablanca Tal in Chile. Mit Probe Nr. 4, einem 2012er Cabernet Franc, Chinon von der ?Domaine du Roncée? Loire erfolgte der Wechsel zu den roten Sorten. Es folgte ein 2011er vom WG ?Schloß Schönborn?, Hattenheim, dem sich ein 2012er Cabernet Sauvignon, Vine de Franc, aus dem Landoce anschloss. Dann ging es in die ?Neue Welt? mit einem 2013er Cabernet Sauvignon vom renomierten WG Beringer, Napa Valley, eines seit 1876 bestehenden Weingutes in Kalifornien. In Kalifornien, so erfuhren die Zuhörer, werden 90 % der US-Weinproduktion hergestellt.
Die Probe Nr. 8 bildete mit einem 2011er Carmenére ?Max Reserva? vom WG Errazurite in Chile, den krönenden Abschluss. Das Besondere an dieser Rebe ist, dass sie ursprünglich aus Bordeaux kommt, dort jedoch von der Reblausplage vollständig vernichtet wurde. Chile jedoch wurde von der Reblausplage verschont und so kann diese Rebsorte dort, unter idealen klimatischen Bedingungen, hervorragende Weine liefern.
Auch auf das uns ?noch? unbekannte Weinland China kam Yvonne Heistermann zu sprechen. Wie in allen anderen Wirtschaftsbereichen strebt China eine Position auf dem Weltmarkt an. Auf 600 000 ha! Fläche erfolgt Weinanbau, wobei man sogar soweit geht, Böden für Riesling oder andere bekannte Rebsorten synthetisch nachzubauen, um ein möglichst genaues Abbild der ?Vorbildweine? zu erzielen. Dies könnte über kurz oder lang eine ernste Herausforderung für die etablierte Weinwelt darstellen.
Mit anhaltendem Applaus dankte die Zuhörerschaft Frau Heistermann, während Schultheiß Hans Peter Schüz den Dank des Weinkollegiums mit einem Blumenpräsent zum Ausdruck brachte.