Besuch des Weingutes Philipps Mühle am 01.09.2014
Der Besuch eines Weingutes ist fester Bestandteil des Jahresprogramms des Weinkollegiums. In diesem Jahr stand das Weingut Philipps Mühle von Thomas und Martin Philipps auf dem Programm. 30 Mitglieder begrüßte Schultheiß, Hans Peter Schüz, im gecharterten Bus auf der Fahrt von Boppard-Bahnhof nach St. Goar.
Schnell war das Ziel, die Philipps-Mühle im Gründelbachtal in St. Goar, erreicht. Die Begrüßung erfolgte im romantischen Hof der Mühle durch Thomas Philipps. Dazu wurde ein Glas Lore Ley Secco, eine Eigenkreation aus Müller-Thurgau und Riesling, gereicht. Dabei immer das Geräusch vom Wasser des Gründelbachs angetriebenen oberschächtigen Mühlrades im Ohr. Die Mühle ist eine der wenigen noch in Betrieb befindlichen Wassermühlen. In ihr wird Getreide verschiedenster Art für die heimischen Bäcker gemahlen.
Nach der Begrüßung begab man sich in die Gaststube an die reichhaltig und vielfältig gedeckte Tafel. Während der Einnahme der Speisen und der Verkostung von sieben Proben aus dem Produktionsprogramm des Weingutes, erfuhren die Gäste viel über die Weine und die Entstehungsgeschichte des Weingutes. Zur Verkostung kamen Weine der Reben Müller-Thurgau und Riesling, die allesamt aus Steillagen stammen, vorwiegend aus den Jahrgängen 2013, aber auch aus 2012. Den Abschluß bildetet ein edelsüßer 2013 St. Goarer Ameisenberg Riesling.
Bereits der Vater von Martin und Thomas Philipps betrieb neben der Haupttätigkeit als Müller ein wenig Weinbau. Die kleine Straußenwirtschaft wurde stets geschlossen, wenn der Wein aus 0,2 ha Anbaufläche ausgetrunken war. Die beiden Söhne wollten ursprünglich nichts vom Mühlenbetrieb und vom Weinbau wissen und erlernten ganz andere Berufe. Doch irgendwann, so um 2002 herum, setzte das Interesse für Weinbau ein. Beide Söhne erlernten den Winzerberuf – Thomas Philipps ist Diplomingenieur Weinbau, sein Bruder Martin hat ebenfalls die Weinbaufachschule besucht. Die alten, brachliegenden Weinanbauflächen wurden nach und nach rekultiviert. Aufgegebene Anbauflächen in der Region wurden hinzu erworben. So wurden aus ehemals 0,2 ha bis heute 4,5 ha Rebläche, bestockt mit Riesling (90 %) und Müller-Thurgau (10 %). Die Brüder Philipps haben so den Weinbau in St. Goar wieder zu einer festen Größe werden lassen. Ihr Engagement in Sachen Weinbau, u.a. in der Jungwinzerinitiative „Gipfelstürmer“ findet überregionale Beachtung und wurde mehrfach ausgezeichnet. Die weinliebenden und -interessierten Mitglieder des Weinkollegiums registrierten, wieviel neue Impulse und Ideen von jungen Winzern am Mittelrhein ausgehen. Für die Zukunft des Weinbaus am Mittelrhein sind das positive Aspekte.
Nach einer Besichtigung des Weinkellers erfolgte die Heimreise nach Boppard.