Das Weinkollegium Boppard auf den Spuren der Demokratie
Das Hambacher Schloss ist allgemein bekannt. Diese Schlossruine befindet sich auf einem Vorberg der Hardt, in der Nähe von Neustadt a. d. Weinstraße. Im Geschichtsunterricht haben wir gelernt, dass dort 1832 das Hambacher Fest stattfand. Dies war in Wirklichkeit eine viertägige Protestveranstaltung von etwa 30 000 Tausend Menschen aus ganz Europa gegen die etablierte Feudalherrschaft und für Frieden und Freiheit für alle Menschen sowie für friedliche Koexistenz aller Staaten. Das Hambacher Fest gilt als die Wiege der demokratischen Bewegung.
Dass unterhalb des Schlosses in den Weingärten auch vorzügliche Weine reifen, erfuhren die Mitglieder des Weinkollegiums Königliches Kelter-
haus zu St. Remigius in Boppard beim Stammtisch am 07. April im Stammlokal ?Heilig Grab?. Zahlreiche Mitglieder, sowie Gäste auch aus dem benachbarten Frankreich, füllten den Veranstal-
tungsraum bis auf den letzten Platz, um den Ausführungen des Winzers Ludwik Adamé Haass, dem Inhaber des Weinbaubetriebes ?Hambacher Freiheit? zu folgen.
Zur Begrüßung wurde ein 2011er PINOT ROSÉ Sekt kredenzt. Danach folgten 6 Proben weißer und roter Weine der Sorten Chardonnay, Spätburgunder, Pinot Noir und Regent der Jahrgänge 2006 bis 2012 in den Qualitätsstufen Kabinett und Spätlese.
Das Besondere an den Bezeichnungen der präsentierten Weine ist, dass statt der üblichen Lageangabe die Namen bekannter Akteure des Freiheitskampfes verwendet werden, wie z. B. ?Francois-Francizek Grzymala?, ein 2012er Chardonnay Kabinett trocken; ?Emilia Plater?, ein 2011er Chardonnay Spätle-se trocken, oder ?Lucien Rey?,ein 2007er Pinot Noir, Barrique trocken, mit 30 Monaten Fassreife.
Dazu trug Herr Haass in gekonnter Weise die Kurzbiographien der Namensgeber für seine Weine vor. Auch wurden Kostproben der beim Fest verwendeten Verse und Lieder wie z. B. ?Der Deutschen Mai?, oder ?Die Gedanken sind frei? zum Besten gegeben. Zwischen den Proben wurden vom Mitglied Manfred Eisenhauer themenbezogene Gedichte und Verse vorgetragen. Manfred Eisenhauer lieferte auch die Idee und organisierte die ganze Veranstaltung.
Es war ein Geschichtsunterricht, wie er unterhaltsamer nicht hätte sein können.
Text und Fotos: Werner Peter Schallenberg