Sherry – Probe des Weinkollegiums
Der letzte Stammtisch des Weinkollegiums im „Weinhaus Heilig Grab“ im Jahr 2010 hatte das Thema „Sherry – Sorten“. Dazu konnte der Schultheiß Hans Peter Schüz zahlreiche Mitglieder und Gäste begrüßen, darunter die neue Gebietsweinkönigin Anna Elena Klapper, ebenso den Referenten, Herrn Frank Rudolf aus der Führungsmannschaft der Firma Schlumberger in Meckenheim.
Sherry zählt zu den „verstärkten“ Weinen. Die Heimat des „Sherry“ liegt in der Provinz Cadiz in Südspanien. Das eng begrenzte und geschützte Anbaugebiet umfasst nur die drei Gemeinden Jérez de la Fonterea, Puerto de Santa Maria und Sanlúcar de Barrameda. Als sich früher zeigte, dass Wein aus dem spanischen „Jerez“ den langen Transport nach England nicht schadlos überstand, da setzte man diesem Wein zur Erhöhung der Haltbarkeit weiteren Alkohol zu. Daraus wurde dann der „Sherry“.
Die Erzeugung von Sherry unterliegt strengen Regelungen der DO (Denomination de origin) vom Anbau im Weinberg bis zur Abfüllung – frühestens 3 Jahre später – im Keller.
Meist sind es Palomino und Pedro Ximenez – Reben, die auf kalkhaltigen Böden angebaut werden. Der Ausbau des Sherrys erfolgt meist im sogenannten „Solera-System“ in „Botas“, Fässern von je 600 l, die aber nur zu ca. 80 % gefüllt sind, damit sich die für die Entwicklung des Sherrys wichtige Florhefe ausbilden kann. Die „Botas“ werden bei diesem mehrjährigen Reifeverfahren in mehreren Etagen übereinander gelegt. Der zur Flaschenfüllung ausgereifte Wein wird der untersten Reihe entnommen, und zwar maximal 40 %. Zur Wiederauffüllung wird Wein des nächstjüngeren Jahrgangs aus der jeweils darüber liegenden Reihe verwendet, Jungwein wird nur der obersten Fassreihe zugegossen. So entsteht immer wieder ein Sherry von gleichbleibendem Geschmack, allerdings ohne Jahrgangsbezeichnung.
Der Referent verstand es sehr gut, den Abend zu gestalten. Auf die Teilnehmer wartete jeweils auf dem Tisch ein Set mit 8 „Copitas“, den typischen Sherrygläsern samt den Probenbezeichnungen. Es gab folgende Sherrytypen: Manzanilla, Fino, Amontillado, Oloroso (ohne Florhefe gereift), Cream Sherry und Sherry-Ximenez.
Unterstützt von einer PowerPoint – Präsentation gelang es dem Referenten sehr gut, den Teilnehmern fachlich anspruchsvolle Inhalte allgemeinverständlich zu vermitteln. So war es dann jedem klar, dass die Herstellung von gutem Sherry eine aufwändige Kunst ist, dass Sherry mehr ist als dry, medium oder cream und dass demzufolge auch Preise von 50,00 ? pro Flasche durchaus eine Berechtigung haben können.
Frau Susanne Schoeneberger hatte zu der Sherry – Probe leckere Tapas bereitet, so wurde der Abend auch in dieser Hinsicht ein Genuss.
Hans – Hermann Oehl