Archiv fuer November 13th, 2010

Nov
13

Remigiusessen des Weinkollegiums



20101113-remigiusessenZu einem festlichen Essen trafen sich Mitglieder des Weinkollegiums Boppard. Gründungsmitglied Dr. W. Schmidt nutzte die Gelegenheit, über die Bezüge von Boppard zu St. Remigius zu berichten.
Remigius wurde um das Jahr 435 ca. 50 km nordwestlich von Reims geboren und war bereits mit 22 Jahren Bischof von Reims. Als der Merowinger – König Chlodwig zur Abwendung einer drohenden Niederlage in der Alemannenschlacht gelobte, sich taufen zu lassen, wurde Remigius durch diese Taufe bekannt. Ein Kronleuchter in Reims mit 96 Brennstellen erinnert an das hohe Alter, das dieser Bischof erreicht hat.
Das Bistum Reims hatte Besitz in Boppard. Der Standort der früheren Remigiuskapelle und des heute noch vorhandenen Remigius-Bildstocks lassen vermuten, dass dieser Besitz, sehr wahrscheinlich waren es Weinberge, im Bereich des Mühltals lag.
In der gleichen Lage befand sich mindestens seit dem 10. Jahrhundert ein Fiskalhof mit einem Kelterhaus für königliche Weinwirtschaft. Dieses war wohl dem Merowingischen Krongut zuzurechnen. Wenn also – was noch zu erforschen wäre – der Besitz des Bistums Reims schon zur Zeit des St. Remigius bestanden hat, dann wäre es denkbar, dass dieser schon Bopparder Hamm getrunken hat. Als „Weinheiliger“ gilt St. Remigius nicht nur, weil er Bischof in einer Weingegend war, sondern weil von ihm zwei „Weinwunder“ überliefert sind: Er soll seinem Täufling Chlodwig eine nie leer werdende kleine Flasche mit gutem Wein verschafft haben und er soll den dürstenden Bauleuten an einem Kloster Wasser in Wein verwandelt und sie so gelabt haben.
Das „Weinkollegium Königliches Kelterhaus zu St. Remigius“ hat sich diesen Bischof als Namenspatron gewählt, leider allerdings, ohne von seinen „Weinwundern“ profitieren zu können.
Gerne dankten die Mitglieder Herrn Dr. Schmidt für seine Ausführungen, ehe sie dann ihre Aufmerksamkeit dem festlichen Essen widmeten.

Dr. Werner Schmidt und Hans – Hermann Oehl