Jungweinprobe mit Jonas Schöneberger
Bei der Jungweinprobe erlebten die Mitglieder des Weinkollegiums Boppard wieder einen interessanten Abend.
Bevor jedoch Jonas Schöneberger mit der Vorstellung seiner Weine begann, standen zwei bedeutende Ehrungen an: Winfried Rinke, der neun Jahre das Weinkollegium als Schultheiß geführt hatte, wurde zum Ehrenschultheiß des Weinkollegiums ernannt, seine Frau Ingrid, die über einen noch längeren Zeitraum die Kasse geführt hatte, wurde zum Ehrenmitglied ernannt. Der jetzige Schultheiß, Hans Peter Schüz, zeigte dabei die großen Verdienste des Ehepaares Rinke um das Weinkollegium auf: Die regelmäßigen Stammtischabende seien immer wieder interessant gewesen durch ansprechende Themenwahl und Gewinnung geeigneter Referenten. Absolute Highlights aber seien die Reisen gewesen, die das Weinkollegium durch „halb Europa“ geführt hätten. Bei diesen habe das Ehepaar Rinke durch seine Kenntnisse und durch seine Verbindungen dafür gesorgt, dass man Zugang zu hervorragenden Weingütern und zu vielen kulturellen Einrichtungen bekommen habe. Alle Teilnehmer dieser Reisen hätten daran nur die besten Erinnerungen. Die Ehrenurkunden sowie ein Blumenstrauß und ein Weinpräsent wurden dem Ehepaar Rinke unter großem Beifall aller Anwesenden überreicht.
Nach der anschließenden Aufnahme zweier neuer Mitglieder konnte Jonas Schöneberger seine „Jungweine“ des Jahrgangs 2007 vorstellen. Es ist immer wieder erfreulich, wie gekonnt die jungen Winzer sich und ihre Weine präsentieren. Zwar sei es eigentlich noch etwas zu früh für diese Probe, da er die Weine gerade erst auf Flaschen gefüllt habe ? einer der Weine war sogar noch nicht abgefüllt, sodass er nur als „Fassprobe“ verkostet wurde ?, doch auch so waren der Charakter und die Qualität der Weine deutlich. Allen Teilnehmern wurde der Vegetationsverlauf des vergangenen Jahres in Erinnerung gerufen: Die frühe Hitze hatte dazu geführt, dass die Rebblüte 4 Wochen früher als normal zu beobachten war. Die anschließende Regenperiode sei zwar nicht immer für schöne Terrassenabende passend gewesen, für die Reben aber sehr gut. Bis September sei der Vegetationsvorsprung aber aufgezehrt gewesen. Die lange Reifezeit von etwa 130 Tagen von der Blüte bis zur Lese habe der Entwicklung des Lesegutes sehr gut getan, insbesondere der Ausprägung der Säure und der Mineralstoffe. Selbst der im Sommer aufgetretene Sonnenbrand sei in seiner schädlichen Auswirkung begrenzt geblieben, da durch weitere Wärme die geschädigten Trauben eingetrocknet seien und damit die Schimmelbildung begrenzt geblieben sei. Von einem Spätburgunder Weißherbst, einem „Sommerwein“, über mehrere Rieslinge bis zu einer gehaltvollen Auslese konnten die Weinfreunde die neuen Weine des Weingutes Heilig Grab kennen lernen. Sie dankten dem jungen Winzer gerne mit Applaus.
Hans – Hermann Oehl